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plopp - Ausgabe 07-2024

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32 aus den Bezirken und

32 aus den Bezirken und Kreisen te Tochter Luca-Marie hat aufgehört. Fünf Herren- und vier Nachwuchsmannschaften sind wöchentlich an den Tischen im Einsatz. Etwa 40 SpielerInnen sind immer aktiv. Zählt man alle zusammen (Ersatzspieler, sporadischer Einsatz) kommt der TVF auf die doppelte Zahl. Matthias Glitsch organisiert regelmäßig Turniere und Trainingseinheiten für die Tischtennis-Abteilung, um den Spielern die bestmögliche Unterstützung zu bieten. Dabei achtet er besonders darauf, dass sowohl der Spaß am Spiel als auch der Ehrgeiz gefördert werden. Sein Engagement bleibt nicht unbemerkt, denn die Mitglieder der Abteilung schätzen seine leidenschaftliche Hingabe für den Sport sehr. Die Begeisterung für Tischtennis wird in diesem kleinen Ort großgeschrieben. Dann kommt dennoch das große „Aber“. „Es ist nicht nur für unseren Verein, sondern für die komplette Region Vogelsberg schwer, Kinder und Jugendliche für den Tischtennissport zu gewinnen. Sie haben keinen Gefallen daran, sie treiben gar keinen Sport oder eine andere Sportart. Die Kids von heute leben in Projekten. Ich mach mal was, was cool ist und dann mache ich was anderes, was auch cool ist“, glaubt Matthias Glitsch. Der einzige Verein, der Zulauf im Tischtennis hat, ist die TTG Vogelsberg. „Die machen wirklich gute Jugendarbeit“, erkennt der Vorsitzende des TV Frischborn neidlos an. Der TV Frischborn hat selbst schon die Werbetrommel gerührt. In der Eichbergschule hat der TVF jeden Donnerstag eine Tischtennis-AG platziert. „Unsere Hoffnung ist, das auf diesem Weg, der eine oder andere zu uns in den Verein kommt. In eineinhalb Jahren ist einer gekommen“, sagte Glitsch. Langsam ernährt sich das Eichhörnchen. Solche Ideen sind einfach Langzeitprojekte. Beim älteren Kindergartenjahrgang hatte der TVF keinen Erfolg. Wichtig ist, dass der Verein tätig ist. Erfolge hatten die Frischbörner bei der Durchführung der Mini-Meisterschaften. Da sind einige beim Tischtennis geblieben. Der rührige Vorsitzende des TV Frischborn spricht ein Thema an, dass die Verantwortlichen im Deutschen Tischtennis Bund (DTTB) und Hessischen Tischtennis-Verband (HTTV) wachrütteln müsste. Er nimmt auch den eigenen Tischtenniskreis in die Pflicht. „Wir brauchen auch andere Turnierformen. Der Tischtennissport muss in Summe einfach interessanter werden. Dafür muss man was tun“, fordert Matthias Glitsch. Der Vereinschef findet, dass bei anderen Sportarten wie Handball, Volleyball oder Fußball der Gemeinschaftssinn viel stärker ausgeprägt ist. Hat schonmal jemand was von Hyrox, Spikeball, Roundnet, Airboarding, Hoopdance oder Bodyweight gehört? Das sind die neuem Trendsportarten in Hessen. Sie sind im Vogelsberg „Gott sein Dank“ noch nicht angekommen. Matthias Glitsch hat aber auch mit anderen Problemen im Tischtennis zu kämpfen. Dieses Thema lässt ihn nicht los. „Unser letztes Punktspiel im Nachwuchsbereich war am 22. März und die neue Saison startet erst im September wieder. Bis dahin verliere ich vielleicht den einen oder anderen Spieler. Die Pause ist einfach zu lang“, findet Matthias Glitsch. Wie recht er hat. Keine Sportart in Deutschland macht so lange Pause! Kurzerhand rief Glitsch den Sommer-Kids-Cup ins Leben. Und diese Idee findet viele Mitstreiter. „Als ich von der Überlegung von Matthias hörte, war für mich klar, dass ich mit unseren Kindern daran teilnehme“, lobte der Jugendwart und Schulsportbeauftragte des TV Eichelsdorf, Heiko Wöllner. Diesmal nahm sogar eine Mannschaft von Tuspo Ziegenhain (Schwalmstadt) teil. Die Freude war groß und der Eifer noch größer. Es gab schöne Spiele, nette Gespräche und interessante Sachpreise. Es herrschte eine aufbauende Stimmung in der vereinseigenen Turnhalle in Frischborn. Das ist aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein. „Wenn jetzt auch andere Vereine solche Turnierformen anbieten würden, dann könnte ich unsere Kinder auch dran teilnehmen lassen. Da könnten wir doch ganz einfach die lange Pause gut überbrücken. Es gibt also Mittel, um diese Wettkampfpause attraktiver zu machen“, hofft Matthias Glitsch. Und nochmal vergleicht Glitsch den Fußball mit dem Tischtennis. „Wenn jemand im Fußball im Nachwuchsbereich Meister wird, kommt am letzten Spieltag der Klassenleiter, überreicht einen Wimpel, einen Pokal oder Urkunde und gratuliert der Mannschaft zum Titelgewinn. Beim Tischtennis passiert nichts“. Auch das könnte (müsste) man ändern. Matthias Glitsch klatscht auf den Tisch und in die Hand: „Wir müssen endlich was ändern. Die Kinder müssen in die Schule gehen und ihren Mitschülern sagen, wir haben gestern ein geiles Tischtennisturnier gespielt. So gewinnt man neue SpielerInnen“. Der TV Frischborn bringt dank seines ersten Vorsitzenden Matthias Glitsch den festgefahrenen Wagen ins Rollen. Was den TVF-Boss auch aufregt, dass es im Tischtennis keine Spielgemeinschaften gibt. „Wenn ich sieben Spieler habe, habe ich eine Vierer-Mannschaft und die andere schauen zu?“ Die tollen Ideen sind da, jetzt sind die Verantwortlichen im Tischtennis-Bund, Land und Kreis gefragt. „Winzige Veränderungen machen das wahre Leben aus“, sagte einst Leo Tolstoi (1828 - 1910), russischer Erzähler und Romanautor. Dann mal los, in eine neue Zukunft! Text: Rainer Michelmann Foto: TV Frischborn /GEWOtabletennis www.gewo-tt.de

aus den Bezirken und Kreisen 33 ERFOLGE SIND DA, ABER WAS KOMMT DANACH? Die Tischtennis-Abteilung des TV Angersbach kann zu Recht stolz auf die Nachwuchsabteilung sein. Die jungen Talente des Vereins zeigen immer wieder vollen Einsatz und Ehrgeiz, um sich kontinuierlich zu verbessern. Viele Erfolge auf Kreisund auch Bezirksebene und hungrige Spieler im Training dokumentieren, dass die intensive Arbeit auch Früchte trägt. Dann kommt schon das große Aber: »Es wird Zeit, dass wir wieder einmal ein paar Kinder und Jugendliche neu dazubekommen«, sagt Jugendwart und Spitzenspieler der TVA-Bezirksoberliga-Mannschaft, Marco Schmidt. In der Tat, es fehlt am Nachwuchs in der Breite. Nicht nur Marco Schmidt, sondern das gesamte Trainerteam mit dem neuen Abteilungsleiter Julian Ortwein und Trainer Lars Linke wollen die Entwicklung weiter vorantreiben. Die Spielerdecke ist dünn gesät. Der TVA hat insgesamt etwa 700 Mitglieder und fünf Abteilungen (Tennis, Jugendfußball, Handball, Leichtathletik und Tischtennis). Aktuell etwa 40 Spieler und Spielerinnen vereint die Tischtennis-Abteilung. Vier Seniorenteams und im Nachwuchsbereich gehen die Jungen 19 auf Bezirksebene und die Jungen 15 auf Kreisebene an den Start. Was dem Trio Ortwein, Schmidt und Linke Sorgenfalten auf die Stirn treibt, ist die geringe Menge der aktiven Nachwuchsspieler. »Wir haben etwa acht Spieler im Training. Es gab auch Phasen, da hatten wir gar keinen Nachwuchs. Natürlich waren es in Glanzzeiten auch viel mehr als jetzt. Es ist einfach schwierig, in Angersbach Kinder und Jugendliche für das Tischtennis zu gewinnen. Im vergangenen Jahr hatten wir hier mit der SG Landenhausen in der Schule Werbung für den Tischtennissport gemacht. 100 Kinder kamen in die Turnhalle, aber kein Einziger hat danach mit dem Tischtennis begonnen«, ist Julian Ortwein enttäuscht. Er glaubt, dass wenn nur zwei oder drei kommen würden, die anderen in der Schulklasse dann auch mitziehen könnten. Diesen Aha-Effekt gab es jedoch nicht. Der 27-jährige Julian Ortwein kann sich erinnern, dass zu seiner Schülerzeit höchstens einmal 13 oder 14 Kinder im Training waren. »Ich bin trotz der negativen Zahlen von heute nicht frustriert, denn mehr Werbung als wir machen, geht nicht. Man hat keinen großen Einfluss. Du musst nur Glück haben, dass der eine oder andere kommt und wiederum andere aus der Schule mitbringt. Das ist bei diesen Kindern hier im Training auch so gewesen. Sie sind alle etwa gleichalt und pushen sich jedes Mal. Auch bei den Kreis- und Bezirksranglisten. Jeder will besser sein. So eine Gruppe mit neuen Spielern würde uns guttun. Es geht nur über diese Schiene«, hofft Ortwein auf einen Knalleffekt. Der Abteilungsleiter glaubt, dass generell weniger Sport betrieben wird und auch weniger in Sportvereinen. Offensichtlich zieht das TV Angersbach - hinten links Trainer Lars Linke, 4. v.l. Marc Schmidt, ganz rechts der neue Vorsitzender Julian Ortwein teure Fitness-Studio mehr als der kostengünstigere Verein: »Für mich war früher der Sport sehr wichtig. Gleichgestellt mit der Schule. Das ist heute anders. Das Freizeitangebot ist auch vielfältiger. Man probierts aus und wenn es nicht gefällt, wird was Neues gemacht.« Die Devise ist klar. Man kann nichts erzwingen. Vielleicht kommen Eltern mit ihren Kindern mal ins Training. Alles ist unverbindlich. Spaß macht es auf alle Fälle. Das sieht man an den lächelnden Augen. Und eventuell Angst vor dem Versagen zu haben, ist nicht existent. Es werden Spieler jeden Alters und Spielstärke gesucht. Man muss nicht mal einen Schläger mitbringen. Gemäß dem Motto: Auf liebe Eltern, kommt mit den Kids vorbei und schaut es euch an: Sport ist gesundheitsfördernd. Das Training für Anfänger, in der Schulturnhalle ist Donnerstag von 17 bis 18.30 Uhr. Trainer Lars Linke führt die Neulinge mit viel Fingerspitzengefühl an die Materie ran und Abteilungsleiter Julian Ortwein, der auch Kreisjugendwart ist, steht gerne als Ansprechpartner (Telefon 0151/ 22252111) zur Verfügung. Der Zusammenhalt innerhalb der Mannschaften ist spürbar stark und motiviert alle Beteiligten, ihr Bestes zu geben. Es ist schön, zu sehen, wie der Tischtennissport die jungen Spielerinnen und Spieler nicht nur sportlich, sondern auch persönlich wachsen lässt. Egal ob auf Kreis, oder Bezirksebene, wenn es um die Spitzenplätze geht, reden die Angersbacher immer mit. Und das motiviert auch die Trainer, ihre Freizeit für den Nachwuchs des TVA zur Verfügung zu stellen. Text und Foto: Rainer Michelmann